Das Verfahren des Handschweißens

36
Handschweißen

Als Schweißen bezeichnet man das unlösbare Verbinden von Bauteilen unter Anwendung von Wärme oder Druck, mit oder ohne Schweißzusatzwerkstoffen. Von außen wird die nötige Schweißenergie zugeführt. Das Handschweißen erleichtern bzw. ermöglichen unterschiedliche Schweißhilfsstoffe wie Schutzgase, Schweißpulver oder Pasten. Schweißen kann durch Wärmezufuhr und zusätzliche Krafteinwirkung auf das Werkstück oder durch Wärmezufuhr bis zum Schmelzen des Werkstoffs erfolgen.

Um schweißen zu können, muss ein Bauteil zunächst schweißbar sein. Darunter versteht man, dass die geeignete Konstruktion und die geeigneten Einzelteile zu Bauteilen mit gewünschter Qualität durch das Zusammenwirken der Eignung des Werkstoffs zum Handschweißen zusammengeschweißt werden können. Metallurgische Eigenschaften ändern sich infolge der thermischen Einwirkung auf die Schweißteile. Je nach Art des Temperaturzyklus und Materialzusammensetzung entstehen Gefüge, die negative Qualitätseinflüsse haben können.

Unzählige Schweißverfahren stehen für das Fugen von Einzelteilen zum Werkstück zur Verfügung. Aus technologischer Sicht spielen der Werkstoff, die Zugänglichkeit zur Schweißstelle, die Bauteilgeometrie und die mögliche Schweißposition eine Rolle. Auch die Qualitätsanforderungen an das geschweißte Produkt sollte bei der Auswahl in Betracht gezogen werden.

Bauteile, die durch das Handschweißen miteinander verbunden werden, sollen Anforderungen über eine erwartete Lebensdauer erfüllen können. Die Verbindungen müssen dazu anforderungsgerechte Gütemerkmale oder Qualitätskriterien erfüllen. Auftretende Unregelmäßigkeiten der Schweißnaht werden als Verbindungsfehler bezeichnet, wenn sie nicht mehr akzeptabel sind. Durch sogenannte Schweißstöße werden Schweißteile verbunden, die spezielle Fugenvorbereitung benötigen. Als Schweißstoß wird derjenige Bereich genannt, in dem Schweißteile miteinander vereinigt werden. Je der Fugenvorbereitung und konstruktiver Anordnung der Teile unterscheiden sich die Stoßarten, die eine fachgerechte Prüfung der Schweißnaht ermöglicht.

Das Handschweißen ist nicht nur mit giftigen Abgasen, starken Strömen oder explosiven Gasen, sondern auch mit gefährlichem Licht und Wärmeentwicklung sowie Spritzern flüssigen Metalls verbunden. Die Gefährdungen sind von angewendeten Schweißverfahren abhängig. Der Schweißrauch enthält häufig krebserregende Stoffe. Für alle abhängig Beschäftigte ist eine entsprechend fachkundige Einweisung erforderlich. Weiterhin ist ein Facharbeiterbrief oder Lehrgangsprüfung einer Handwerkskammer üblich. Eine Schweißaufsicht ist in vielen Industriebereichen bei Bahnanwendungen erforderlich.